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Crossmediapreis 2018: Unsere Preisträger

„Weltspiegel“ in der Kategorie TV, „Zur Herstellung der Aussagebereitschaft“ in der Kategorie Hörfunk und „Die RTLII-Wahlparty powered by facebook“ in der Kategorie Online

Am Donnerstag, den 5. April 2018, zeichneten Radio Bremen und die Bremische Landesmedienanstalt (bre(ma bereits zum sechsten Mal die innovativsten crossmedialen Formate mit dem „Preis für crossmediale Programminnovationen 2018“ aus. Die Jury wählte dabei aus rund 60 Einreichungen von privaten und öffentlichen Rundfunksendern in den Kategorien TV, Hörfunk und Online jeweils einen Gewinner aus. Die diesjährigen Crossmedia-Preise gingen an „Weltspiegel“ (NDR, SWR, DasErste.de), „Zur Herstellung der Aussagebereitschaft“ (Deutschlandfunk Kultur) und „Die RTLII-Wahlparty powered by facebook“ (RTLII).

In Anwesenheit von rund 130 geladenen Gästen wurden die Preise am Donnerstagabend im Bremer Schütting (Handelskammer) durch die Juroren Dr. Michael Heiks (Geschäftsführer der TV Plus GmbH), Prof. Egbert van Wyngaarden (Professor für Film und Fernsehen an er MHMK München) und Cornelia Holsten (Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt (bre(ma) an die Verantwortlichen der Projekte überreicht.  Die von Lena Döring moderierte Veranstaltung wurde von der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH koordiniert und durchgeführt.

Mit dem Format „Weltspiegel“ schaffte es die ARD, eine bereits etablierte Dachmarke anhand von Crossmedia zu aktualisieren und einer breiten Zielgruppe zugänglich zu machen. Die eigens dafür geschaffene Social Media-Redaktion bewirkte die Verjüngung eines altbekannten Formats. Diese Tatsache sowie die geschickte und plattformgerechte Nutzung der Social-Media-Kanäle überzeugte am Ende auch die Jury zur Überreichung des Crossmediapreises in der Kategorie TV.

In der Kategorie Hörfunk setze sich das Feature „Zur Herstellung der Aussagebereitschaft“ durch: Dieses nutzt die inhaltliche Verknüpfung von Virtual Reality und Original-Audio-Material, um die Techniken der ‚operationellen Psychologie‘, die als Stasi-Verhörmethode genutzt wurde, subjektiv, interaktiv und dadurch besonders eindrucksvoll erlebbar zu machen. Vor allem das Gefühl, direkt vor Ort dabei zu sein, begeisterte die Juroren, sodass das Format den Preis in der Hörfunk-Kategorie abräumte.

Mit dem Format „Die RTLII-Wahlparty powered by facebook“wird jungen ZuschauerInnen die Bundestagswahl auf eine lebendige Art vermittelt – mit umgekehrter Programmlogik: einer webbasierten Hauptsendung und ergänzenden TV-Angeboten dazu. Zum ersten Mal kreierte RTLII mit der „Wahlparty“ eine Hauptsendung vollständig für das Social Web, in die sich das TV-Programm dann immer wieder einklinken konnte – und sichert sich damit den Preis in der Kategorie Online.

Für die musikalische Begleitung der Veranstaltung sorgte in diesem Jahr die Band „Faakmarwin“, die mit aktuellen Hits wie „Du bist schön“, „Und du tanzt“ und „Kometen“ beim Publikum punkten konnte. Im Anschluss an die Preisverleihung konnten die Gäste den Abend bei Snacks und Getränken ausklingen lassen.

Informationen zum Preis für crossmediale Programminnovationen

Die zielgerichtete Verzahnung von medialem Content und verschiedenen Ausspielwegen schafft neue Formate. Sie lässt Innovation dort entstehen, wo alte Sehgewohnheiten gebrochen und neue Mischformen ausprobiert werden. Diese inhaltliche und kreative Verknüpfung unterschiedlicher Channels trägt maßgeblich zur Erneuerung der Medienlandschaft in Deutschland bei. Daher loben Radio Bremen und die Bremische Landesmedienanstalt (bre(ma auch in diesem Jahr den Preis für crossmediale Programminnovationen aus.

Die Jury besteht aus Dr. Michael Heiks, Geschäftsführer der TV Plus GmbH, Cornelia Holsten, Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt (bre(ma, und Prof. Egbert van Wyngaarden, Professor für Film und Fernsehen an der MHMK München.

 www.nordmedia.de/crossmediapreis

Projektbeschreibungen und Laudatio-Auszüge

Kategorie TV: „Weltspiegel“ | NDR, SWR, DasErste.de

Mit dem Format „Weltspiegel“ gelang es der Redaktion, alle Auslandsformate, die die ARD im TV und Hörfunk anbietet, unter einer Dachmarke zu vereinen. Täglich wird dabei Content für Facebook, Instagram, Twitter und YouTube generiert. Diese Kanäle werden aus den analogen Sendungen „Weltspiegel“, „Weltspiegel-Reportage“, „Weltspiegel-Extra“, „Europamagazin“ und weiteren bespielt, indem die Redaktion Webvideos für Facebook und Twitter sowie „Stories“ für Instagram erstellt. Neuartig ist dabei, dass die Redaktion nicht mehr nur sendebegleitend tätig wird, sondern jeden Tag Content zu aktuellen Auslandsthemen erstellt.

Auszug aus der Laudatio von Dr. Michael Heiks

„Bei dem Format ‚Weltspiegel‘ geht es nicht nur um Politik, es werden auch aufregende, witzige und skurrile Themen aufgelegt – und zwar plattformgerecht. Das alles wird unter dem Markendach des ‚Weltspiegel‘ verknüpft. Durch Social Media-Verknüpfungen bekommt das alte Medium Fernsehen einen Push in die Zukunft.“

Kategorie Hörfunk: „Zur Herstellung der Aussagebereitschaft“ | Deutschlandfunk Kultur

Mithilfe von historischen Original-Audios werden bei dem Format „Zur Herstellung der Aussagebereitschaft“ Methoden und Auswirkungen der sogenannten ‚operationellen Psychologie‘ verdeutlicht. Grundlage bildet die Geschichte von Uwe Hädrich, einem hohen Wirtschaftsfunktionär in der DDR, der im Mai 1989 bei einem Fluchtversuch festgenommen und über Monate verhört wurde. Aus den noch erhaltenen Mitschnitten wird deutlich, welche psychologischen Techniken die Staatssicherheit dabei anwandte. Die Verhöre von Uwe Hädrich werden sowohl im (linearen) Feature als auch in einem Virtual Reality-Raum erfahrbar gemacht. Durch das Gefühl vor Ort zu sein, erschließen sich Ereignisse subjektiv und unmittelbar. Dennoch wird die historische Situation nicht nachinszeniert, sondern durch verschiedene journalistische Einordnungen bewusst unterbrochen.

Auszug aus der Laudatio von Prof. Egbert van Wyngaarden

„Deutschlandfunk Kultur hat die Verhörmethoden der Stasi erforscht und erlebbar gemacht. Was ‚StasiVR‘ bemerkenswert macht, ist die journalistische Auseinandersetzung, die inhaltliche Verzahnung von Virtual Reality und historischem Quellmaterial. Das ist in höchstem Maße innovativ und crossmedial.“

Kategorie Online: „Die RTLII-Wahlparty powered by facebook“ | RTLII

Erstmals hat RTLII für diese Sendung seine Programmlogik vollkommen umgekehrt: Normalerweise flankieren Sender eine Hauptsendung im TV mit Zusatzangeboten im Web. Hier aber wurde zum ersten Mal eine Hauptsendung vollständig für das Social Web kreiert, in die sich das TV-Programm dann immer wieder eingeklinkt und somit viele Querbezüge von ZuschauerInnen und Nutzern hergestellt hat. Ergebnis war die dreieinhalbstündige Live-Sendung „Die RTLII Wahlparty“ – in voller Länge gestreamt bei Facebook Live, in Ausschnitten in Form von News-Flashes und den Hauptnachrichten um 20 Uhr im TV. Zusätzlicher Content – z. B. alle Zahlen zum Nachlesen, Ergebnisse aus den Wahlkreisen, Berichte zu verschiedenen Aspekten – war auf der Website und den Social Media-Kanälen eingebunden. Am Ende stand ein Format, das es in der Form bei RTLII noch nicht gegeben hatte: Ein umfangreicher Wahlabend, konzipiert für ein junges Publikum im Social Web mit umfangreicher Nutzereinbindung und Ausschnitten im TV.

Auszug aus der Laudatio von Cornelia Holsten

„Der Jury ging regelrecht das Herz auf, da hier ganz vorbildlich crossmediale Möglichkeiten auf innovative Art ganz selbstverständlich genutzt wurden. Die Zahlen belegen, dass auf diese Weise viele jüngere Zuschauer erreicht werden konnten, die sich sonst vermutlich nicht unbedingt  mit Politik auseinander gesetzt haben. Die Zeit für eine neue Form der Wahlberichterstattung ist gekommen – RTLII zeigt uns wie man’s macht: Mit der Wahlparty – powered by facebook.“

Fragen zur Medienmitteilung: Bremische Landesmedienanstalt (brema)

Öffentlichkeitsarbeit
Julia Heimlich
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